Das Linux Experiment

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Re: Das Linux Experiment

07 Dez. 2007 20:42
#96076
kann jemand VI als Forum Editor integrieren ? :glugg: :glugg: :glugg:

:retard: - hehehe
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Re: Das Linux Experiment

30 Nov. 2007 05:34
#95701
kann jemand VI als Forum Editor integrieren ? :glugg: :glugg: :glugg:
Kuota K-Factor, Mavic Open Pro Ceramic, Dura Ace komplett - 8ter fahren, skifahren, radfahren - verdammt was macht eigentlich mehr spass?

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Re: Das Linux Experiment

30 Nov. 2007 03:12
#95700
Funny... kannte ich bisher auch nicht, seltsam :?

Aber wir Berufs IT'ler denken doch nicht in Dogmen, nicht in Gut oder Böse, das machen tausende DAU's in Heise oder PC-Welt Foren. Jedes OS wird dort sinnvoll eingesetzt, wo es die +/-Matrix einplant.

Ich selbst bin eingefleischt in der textbasierten schwarz/weiss Welt, seit 1995, möchte aber im Produktivbetrieb an den Desktops der Mitarbeiter (>1000) bitte bunte Icons sehen, idealerweise von Microsoft :devilchilli:
Trotzdem nutze ich eine Ebene tiefer nicht Active Directory, sondern openLDAP und SAMBA.

Und gerade jetzt zu Hause? WinXP, durchgepached, stabil seit Jahren. KDE, Gnome, windowmaker oder ein beliebig anderer XDesktop kostet Zeit und Nerven, Artikel hin oder her.

Die Zeit brauch ich für den 8er :Drv1:
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Das Linux Experiment

28 Nov. 2007 19:05
#95612
Alt, aber gut (war zumindest für mich neu)
Möglicherweise nur für "EDV-Insider" spassig und auch zu verstehen.
Bedenkt man, dass dieser "Bericht" von 2002 ist, also vor gut 5 Jahren; seitdem ist im Zeitalter der EDV eine halbe Ewigkeit vergangen.
Für mich könnte dieser Bericht auch von heute stammen.

Aus der “sueddeutsche.de“ am 16.10.2002

Das Linux-Experiment

Ein Selbstversuch

Ich installiere Suse-Linux 8.1. Report einer Reise zum Mittelpunkt der Hölle – und wieder zurück. Von Bernd Graff.

Part 1: Die Zeit ist reif
Nahezu alles habe ich mitgemacht. Nahezu alles habe ich erlebt. Ich war eine PC-Frühgeburt und ein Internet-Säugling. Ich bin oft genug durch die Fenster einer Firma in Redmond gestürzt. Ich habe den Browserkrieg überlebt. Und was Gopher und Veronica sind, weiß ich auch noch. Kann mich allerdings nur schwer daran erinnern.

Ich war entzückt, einem Commodore 64 das Zählen beizubringen und habe der Datasette beim Abspeichern und Finden von Mini-Progrämmchen geholfen. War ich stolz. Und als der WDR einmal Programme über das Fernsehen beamte, habe ich erstmals so etwas wie eine Cyber-Community erlebt. Danach ging ich ins Netz, über einen Uni-Rechner, auf dem Unix lief. Nichts habe ich davon verstanden. Nichts. Denn da kniete ich daheim schon auf der Fensterbank von Windows. Alle Versionen ab 2.0 habe ich installiert, erlebt, belächelt, und schließlich wieder gelöscht. Die Computer wurden schneller, die Textverarbeitungen größer. Nur meine Texte haben die schneller-und schneller-Computer mit den größer-und-größer-Textverarbeitungen auch nicht schneller und größer gemacht. Kurzum: Ich bin ein halbwegs waches Kind der PC-Ära, der Internet-Ära, der Microsoft-Ära. Und ich habe gelebt und gelitten.

Irgendwann habe ich aufgehört, nach einem PC-Neukauf die alten Rechner wegzuschmeißen. Ich habe ein Netzwerk daraus gemacht. Vermutlich nur, um es zu tun.

Drei Computer reden nun miteinander – drei Betriebssystem-Versionen von Windows. Am leichtesten, das muss ich sagen, war die Einbindung des Windows-XP-Rechners ins Netzwerk. Aber der hatte andere Probleme. Irgendwann, warum weiß niemand – es hatte auch keinerlei Änderungen am System gegeben, keine Software-Installationen oder Hardware-Upgrades – aus heiterem Himmel also ... irgendwann gefiel es diesem sonst so exzellenten XP-Rechner, das Human User Device, genannt Maus, zwar anzuzeigen, aber auf keine Bewegung mehr reagieren zu lassen. Dumme Sache das: denn ohne Maus navigiert es sich schlecht durch die GUIs, Graphical User Interfaces, dieser Erde, mögen sie auch noch so graphical sein. Mit Tastaturbefehlen robbte ich mich in die Hilfeseiten des Systems und fand unter meinem Maus-Problem ungefähr folgenden Ratschlag: „Wenn Ihr System eine Maus als betriebsbereit meldet, diese aber nicht reagiert, dann .... KLICKEN Sie hier!“

Das gab mir den Rest: Wie klicken, wenn allen Beteiligten, sogar dem Rechner, klar ist, dass die Maus bewegungsunfähig ist. Ich suchte fortan, zuerst unbewusst, dann zielstrebig, die Abnabelung von der alten Windows-Mutter. Und landete bei Linux....

Part 2: Ich habe einen Traum
Linux also. Meine Unix-Erfahrungen bleiben – auch im Abstand mehrerer Jahre – niederschmetternd. Unix/Linux – damit werden Pizza gestählte Nachtschwärmer verbunden, die gerne mal ein paar kryptische Befehlszeilchen in die Konsole hämmern. Während Windows die dauernde Beschäftigung mit dem Betriebssystem, dessen Hege und Pflege, ärgerlicher Weise fordert, geben sich Linux-Fexe, so kommt es dem Außenstehenden zumindest vor, mit Genuss der Beschäftigung mit der Selbstbeschäftigung des Computers hin. Reden wir nicht von Effizienz: Aber es ist doch merkwürdig, dass man eine Maschine in die Welt setzt, die, bevor sie irgendetwas kann, vor allem aufopferungsvolle Mühe um eben diese Maschine verlangt. Wie viel Zeit habe ich mit Defragmentieren, Datenträger-Backup und Feintunig des Papierkorb-Leerens verbracht – vom Virenscanner nicht zu reden, auch nicht von der Installation der Service-Packs? Wie viel Zeit, um die Protokolle für die Netzwerk-Konfiguration zusammenzustellen? Wie viel, um die absehbaren Interrupt-Probleme nach der Neuinstallation von Hardware zu beseitigen. Wie oft lief der Hardware-Assistent, wie oft versank ich in die Betrachtung des Gerätemanagers: „Sie müssen die Treiber aktualisieren!“ Ach ja, ich musste sie zuvor noch aus dem Netz besorgen. Es ist so viel, was an einem Computer nicht geht, ausfällt, spinnt. Wieviel Tweak-Utilities habe ich dabei nicht schon verschlissen! Ach!

Ich bin inzwischen aber ziemlich sicher, dass den Menschen die Behebung solcher völlig künstlich erzeugten Probleme Spaß macht. Oder ist es Masochismus, sie ständig aufs Neue zu erleiden? Wer weiß. Gäbe es diesen Lust-Aspekt bei der Beseitigung synthetischer Probleme nicht, wären die Nutzer weniger duldsam, dann hätten die Computer-Programmierer und Hersteller schon längst einen Bund zur Beseitigung solcher Ärgerlichkeiten schließen müssen. Aber der Protest bleibt aus, immer noch, und laufende Computer, einfach nur reibungslos funktionierende Rechenmaschinen, sind wohl wie laufende Fernseher – sie sind ordinär, so langweilig sind sie.

Und dieses Gemisch aus Lust an der fragilen Macht über den Rechner, die Freude an den erlernten Tricks und der Abscheu von Langeweile trifft man in hoher Konzentration im Linux-Lager. Dort beschäftigt man den Computer, damit er einen beschäftigt. Das ist absolut nicht abwertend gemeint. Denn, wie gesagt, auch Windows-Nutzer kennen die Lust an jenem Frevel, die wenige freie Zeit mit einer habituell blöden Maschine zu verbringen. Ja, so muss es wohl sein – oder aber anders. Aber ärgerlich, ärgerlich bleibt es dennoch.

Aber, wenn ich eines nicht, ganz bestimmt nicht!, wollte, dann auch noch jene Dialekte zu lernen, die man zum Linux-Betrieb anscheinend unumgänglich braucht und die mich an die DOS-Steinzeit erinnerten. Mit anderen Worten: Ich war, seit Jahren schon, kurz davor, Linux auf einem meiner Rechner zu installieren.

Part 3: Ooops, I did it again
Mein Flirt mit dem freien Betriebssystem geht wie gesagt in die Jahre, und ich habe auch tatsächlich schon zwei Anläufe gestartet, Windows zu verlassen. Immer waren freundliche Geeks vonnöten, die mir bei der Installation halfen. Das erste Mal reichten 50 MB Platz, um Linux mit X-Windows-Grafik aufzuspielen. Hätte ich aber niemals alleine geschafft, denn während der Installation mussten per „Zeilchen“ Maus- und Monitor-Konfigurationen vorgenommen werden. Und eine Festplattenpartition für Linux einzurichten, hätte ich mich ebenfalls nie getraut. Denn die Laufwerke heißen hier ganz anders, und ich hatte keine Ahnung, ob das hassgeliebte Windows nach meinem Partitionierungsfreiflug nicht endgültig perdu gewesen wäre. Das habe ich also die Geeks machen lassen, die mir – auch das war erstaunlich – nach relativ kurzer Zeit ein lauffähiges Linux auf den Rechner zauberten. Allein, was konnte ich damit anfangen – die Dialekte wollte ich ja nicht lernen. Irgendwann habe ich dann Linux nur noch gestartet, um den Bildschirmschoner Swarm, den ich so schön fand, anzuschauen. So konnte es natürlich nichts werden.

Der zweite Versuch: Diesmal verhieß das freie Star-Office, dass man Word-Dateien von der Windowsfestplatte holen, bearbeiten und dort auch wieder abspeichern konnte. Mir half ein absoluter Linux-Kenner, der während der Installation, die ich nur atemberaubend verfolgen konnte, sogar von seinen Beziehungskrisen sprechen konnte. Partionierung also auch hier. Jetzt nutzte ich Linux, naturgemäß nur die KDE-Oberfläche, weitaus häufiger. Star-Office hielt, was die Werbung versprach. Ich ärgerte mich nur, dass mein Soundkartentreiber nach 30 Tagen den Dienst quittierte und stattdessen eine Meldung kam, die mir versprach, dass bald alles noch viel besser klingen würde, wenn ich den Treiber käuflich erwerben würde. Allein, wie hätte ich ihn denn installieren sollen. Wohin entpackt man unter Linux Soundtreiber. Wo im Ordnerverhau stecken die eigentlich? Wo, um Himmels willen, steckt sowieso alles? Meine Windows-Kenntnisse halfen offenkundig nicht weiter, nur zum Icon-Klicken und Text Verarbeiten hat es gereicht. Aber, ich wollte ja immer noch keine Dialekte und komplizierten Strukturen, so schien es leider immer noch!, erlernen. Mit Linux ließ sich dennoch leben. Allerdings nur solange, bis ich eine neue USB-Maus, statt der PS2-Maus einklinken musste. Da war dann mit meinem Linux-Latein sofort wieder Sense. Keine Maus unter Linux-KDE ist ähnlich schrecklich wie keine Maus unter Windows XP.

Nur, hier verstand ich, warum Linux die Maus nicht fand. Half auch nichts. Linux verstaubte, bis ein Windows-Virus alle Platten platt machte, welche daraufhin neu formatiert werden mussten, was unbedachter Weise zum endgültigen Verlust von Linux führte. Allein hätte ich das ja nie wieder installiert bekommen.

Part 4: Ich habe es getan
Was gleich folgt, ist das Protokoll einer Höllen- und Himmelfahrt. Nach der XP-Maus-Pleite war klar: Sobald sich ein Linux so installieren lässt wie Windows... sobald keine Zeilchen mehr nötig sein würden, die Hardware auf Linux zu trimmen (oder umgekehrt), dann wäre es soweit: Ich würde Linux ohne Hilfe eines Geeks auf meine Festplatte bannen wollen – partitioniere, was es wolle.

Bald schon, bald, erging das Versprechen: Suse-Linux 8.1 mit der automatischen Hardware-Erkennung von YAST2, vollgrafischer Installation mit verständlicher Einspruchsmöglichkeit, selbst für Win-Doofis. Ich schlug zu. Bangen Herzens zwar. Aber am Montag war es soweit.

Part 5: Der Abend des Zweifels
Gedacht war daran, die Windows-Hälfte des für Linux vorbereiteten Rechners über das Netz auf einem anderen Rechner zu sichern. Gedacht war daran, gleich nach der Tagesschau die Linux-1-CD einzulegen und zu sehen, was dann geschieht, und wenn etwas geschieht, Linux zu installieren. Es kam anders.

Die Sicherung von Windows über das Netz (die komplette Kopie der Win-Daten) scheiterte an einer Win386-Datei, welche die Überschwapp-Datei von Windows ist, riesengroß ist und naturgemäß nicht kopiert werden kann, solange Windows läuft. Der Kopier-Vorgang brach also an dieser Stelle ab. Da ich nicht wusste, wie viele Daten nach der Swap-Datei noch hätten kopiert werden müssen, suchte ich einen anderen Weg, C: zu spiegeln. Gut, ich habe es bislang versäumt, Bootdisketten herzustellen. (Das hatte mich auch schon bei der Viren-Attacke geärgert.) Also schloss ich Windows im DOS-Modus, musste dann aber feststellen, dass Windows im DOS-Modus mit der grafischen Oberfläche auch seine Netzwerk-Fähigkeiten eingebüßt hatte. Keine Netz-Kopie mehr möglich. Dann trug ich im Bios ein, dass der Rechner vom CD-ROM booten können sollte. Keine Ahnung, ob das der Swap-File-Misere abgeholfen hätte, denn Windows bootete nicht von einer CD-ROM. Warum, weiß ich nicht. Um 22:15 legte ich also spaßeshalber die CD 1 von Suse-Linux ein, um wenigstens die Bootfähigkeit meines CD-ROM-Laufwerks zu prüfen – und das Chamäleon erschien sofort!

Part 6: Zögern vorm Zubettgehen
Was tun? Die Hardware-Erkennung von YAST2 hatte alle lebenswichtigen Organe meines Rechners korrekt erkannt. Die grafische Installationsoberfläche ließ mein Maus-Treiben zu. Ein gutes Gefühl (Nach der XP-Pleite reagiere ich empfindlich auf stagnierende Mauszeiger). Der YAST 2-Installer wartete also marschbereit auf seinen Einsatzbefehl – und ich konnte mich nicht entschließen. Windows war doch noch nicht gesichert. Was also ist, wenn der Bootmanager LiLo, den ich von früheren Linux-Installationen her kannte, meine Windows-Hälfte ignorieren würde? Immerhin wird der MBR (Master-Boot-Record) der ersten Festplatte manipuliert, und wenn der Windows nicht mehr aufweist, ist vorerst Schluss mit Fensterln. Da kann die Windows-Installation dahinter noch so piekfein und aufgeräumt sein. Und, offen gestanden, meine piekfeine und aufgeräumte Win-Installation wollte ich mir gerade jetzt, wo sie so piekfein und aufgeräumt ist, nicht von dem neuen, neugierig machenden Linux versauen lassen. Denn, was geschieht, wenn ich an irgendeiner Stelle in die Installation von Linux eingreifen müsste, sie vielleicht zeilchenweise korrigieren oder auf Besonderheiten meiner Rechner-Architektur aufmerksam machen? Ich beherrsche den Dialekt ja noch immer nicht. Allein, wenn ich /dev/sda oder so ähnlich lese, das ist angeblich die erste SCSI-Festplatte, mein „C:“, wird mir schwarz vor Augen.

Um 22:40 ging ich schlafen.

Part 7: What a difference a day makes, 24 little hours
Wieder nach der Tagesschau. Das Linux-Chamäleon, das mich am Vorabend von meinem Rechner anlachte, hatte mir keine Ruhe gelassen. Aber Windows war noch nicht gesichert. Mit einer Haltung furchtloser Selbstverachtung, die man nur mit „Ach, scheiß doch rein!“ umschreiben kann, legte ich die Linux CD 1 erneut ein. Und erneut erschien das Chamäleon. Ich ließ den Installationsvorbereiter werkeln. Er zeigte mir meine Hardware und den Ort an, wo er Linux zu installieren gedachte. Ein giftgrünes Fenster erschien. Ich bekam feuchte Hände. „Wenn sie jetzt ´Akzeptieren` drücken, wird Linux auf Ihrem System installiert.“ Ich klickte das Fenster weg. Sieben Mal habe ich das gemacht. Und immer zuvor die Hardware-Erkennung durchlaufen lassen.

Zögern, Zaudern, Nägelkauen. Fiebrig um den Rechner schleichen. Beim achten Mal – Windows-Sicherung war längst kein Thema mehr – habe ich mir genauer angeschaut, was nach dem „Akzeptieren“ dann von mir akzeptiert worden wäre. Alles paletti, soweit. Nur Linux wollte partout auf dieselbe Platte wie Windows. Dabei hatte ich doch extra eine für das neue Betriebssystem freigeschaufelt und reserviert. Die aber, so meldete es Linux, sei komplett von Windows in Beschlag genommen. Und das, obwohl ich doch wusste, dass sie leer war. Hatte ich mich getäuscht?

Ich verließ den Installer wieder einmal, startete Windows, vergewisserte mich, dass die Platte tatsächlich leer war, notierte mir noch ihre Größe und ihre Bezeichnung. All das, obwohl ich all das sowieso wusste.

Dann der neunte Anlauf: ich veränderte den Installationsort für Linux und schob per Maus mit einem sehr schönen Schieberegler den Platz frei, den ich für Linux reservierte. War ja die gesamte Platte, die Win aber weiterhin als sein ureigenstes Eigentum reklamierte. Wurscht! Das grüne Fenster kam wieder. Ich AKZEPTIERTE.

Part 8: Selig die, die nicht wissen, was sie tun
Während die CD Daten und Daten ähnliche Sachen in meinen PC schwemmte, eine hilfreiche Uhr anzeigte, dass der gesamte Vorgang in 34 Minuten abgeschlossen sein würde, merkte ich, dass unter Umständen in 34 Minuten oder weniger alles zu spät sein könnte. Denn: Ich habe immer noch keine Ahnung, was ich Linux wie mitteilen soll, wenn es irgendwo hakt. Ich zweifelte wieder daran, dass ich die richtige Festplatte für die Installation ausgesucht hatte. Und was der Bootmanager lilo oder grub anschließend noch von meiner Win-Installation anzeigen würde, wusste ich auch nicht. Ich hatte gehört, dass eine einmal erkannte Maus (Ich bin da allergisch!) von Linux auch mal nicht wieder erkannt werden kann. Und was tue ich dann? Die beiden dicken Handbücher für Nutzerwindoofis wie mich und gestandene Linux-Administratoren, die Suse seiner 8.1 Distribution mitgibt, erscheinen mir in solchen, ganz praktischen Fragen nur dick. Was also würde geschehen sein nach langen 34 Minuten?

Um es kurz zu machen: Nichts war geschehen – das heißt: alles war geschehen und alles war in bester Ordnung. Nach dem Erststart gab ich Daten für Nutzer- und Administratoren-Konten ein und fand einen sehr schön aufgemachten Desktop. Fast zu Windows-gewohnt. Aber ich kann sofort auf alle meine Windows-Daten zugreifen, auch MP3-Songs überbrücken die Betriebssystemwelten reibungslos. Dazu satter Sound von Musik-CDs. So weit, so prächtig – und vor allem grafisch. Kein einziges Zeilchen war vonnöten, und ich kann sagen, dass ich dabei gewesen bin. Die Kommandozentrale von KDE erlaubt den benutzerfreundlichen Zugriff auf alle Lebensbauteile – nichts mehr fremd und unverständlich. Allerdings: nach meinen ersten Tests war es inzwischen 00:00 Uhr, ich habe noch mehr oder weniger hastig, freudig, müde versucht, mein Modem und meinen Drucker in Gang zu setzen. Es gelang mir nicht. Und was mich doch ein bisschen wurmt - eine Netzwerkverbindung zu meinen Windows-Rechnern ist mir noch nicht geglückt, und das obwohl die Netzwerk-Hardware korrekt von Linux erkannt wurde.

Da muss man noch dran feilen. Ich hoffe ohne Zeilen.

Und dass sich das reimt, das ist auch gut so!
 
Gruß Mike.

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